Chronotypen

03. Februar 2024

Für viele Menschen klingelt der Wecker morgens zu früh. Geht bei ihnen die innere Uhr nach? Nicht die innere Uhr ist das Problem, sondern die Umwelt. Der Chronotyp bezieht sich auf die individuelle genetisch bedingte Neigung einer Person, zu bestimmten Tageszeiten besonders aktiv oder müde zu sein, was sich auf den persönlichen Schlaf-Wach-Rhythmus auswirkt.

Drei Zeitgeber bestimmen unser Leben: Die innere Uhr, der Wechsel von Tag und Nacht und der Terminkalender. Allerdings, und das ist das Problem, schlagen sie nicht immer im Gleichtakt.

Wie findet man seinen Chronotypen heraus?

Man definiert ihn über das Verhältnis der inneren, biologischen Uhr zum äusseren Licht-Dunkel Rhythmus und es wird über das Schlafhormon Melatonin gemessen, das sich als Marker etabliert hat, weil es relativ robust ist.

Es existieren folgende Chronotypen:

  • Extremer Frühtyp, Einschlafzeit vor 21.30 Uhr, 1% Anteil
  • Moderater Frühtyp, Einschlafzeit 21.30-22.30 Uhr, 6% Anteil
  • Leichter Frühtyp, Einschlafzeit 22.30-23.30 Uhr, 22% Anteil
  • Normaltyp, Einschlafzeit 23.30-0.30 Uhr, 30% Anteil
  • Leichter Spättyp, Einschlafzeit 0.30-1.30 Uhr, 21% Anteil
  • Moderater Spättyp, Einschlafzeit 1.30-2.30 Uhr, 12% Anteil
  • Extremer Spättyp, Einschlafzeit nach 2.30 Uhr, 8% Anteil

Früh oder spät bezieht sich auf die Anforderungen, die die Gesellschaft stellt. Wenn wir z.B. die Schule früh beginnen lassen, dann haben wir unter den Jugendlichen 80 bis 90 Prozent Spättypen.

Was kann man aus dem Chronotyp für den Alltag ableiten? 

Es geht hier um Fragen wie z.B.

  • Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Sporttreiben?
  • Wie können Eulen und Lerchen miteinander glücklich werden?
  • Wie wird der Unterricht in der Schule gestaltet?
  • Wann ist die geistige Leistungsfähigkeit am grössten?

Es ist wichtig zu wissen, dass es um fest verdrahtete Programme geht.
Wenn wir kurzfristig gegen die innere Uhr leben, sind wir vielleicht mal schlecht gelaunt. Aber wenn der Schlaf systematisch über Wochen zu kurz kommt, kann das auf Dauer dramatische Folgen haben, wie ein erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Schlafstörungen.

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